Freitag, 24. Februar 2017

Leben: Fantasie

"Of course it is happening inside your head, Harry,
but why on earth should that mean that it is not real?"
-
Albus Dumbledore


Schon als Kind hatte ich ein stark ausgeprägtes Vorstellungsvermögen. Zusammen mit meiner besten Freundin habe ich mir ganze Welten und Charaktere ausgedacht, deren Lebensgeschichte wir dann nachgespielt haben. Ich konnte die Geschichten vor meinem geistigen Auge so klar sehen, als würde ich mich mitten in ihnen befinden. Dabei war es doch eigentlich anders herum, die Geschichten befanden sich in mir, in meinem Kopf.
Die meisten Kinder verlieren diese wunderbare Fähigkeit, wenn sie älter werden, genau so wie sie das Staunen und das Fragen verlernen. Ich bin froh, zu den Menschen zu gehören, die diese Vorstellungskraft immer noch besitzen. Mit Sicherheit nicht mehr in dem Ausmaß wie früher, aber sie ist immer noch da.
Heute wie früher kann ich Stunden in meinen Abendträumen verbringen, jenen Gedanken, denen ich abends im Bett vor dem Einschlafen oft nachhänge. Heute wie früher entstehen konkrete Bilder vor meinem geistigen Auge, wenn ich Bücher lese. Heute wie früher denke ich mir Geschichten aus, nur meine Form der Verarbeitung hat sich geändert. Früher war es das Spiel, heute ist es das Schreiben.
Nicht zuletzt war und ist das Leben in meiner Fantasiewelt für mich auch eine bewusste Flucht aus dem oft langweiligen, manchmal nicht ganz einfachen Alltag.
Solange ich aber die Möglichkeit habe mit eigenen Augen die Vielfalt unserer gemeinsamen Realität zu entdecken, scheint es mir nicht nötig, mich in die Fantasie zu flüchten.
Doch sie ist immer da, wenn ich sie brauche.

Dienstag, 14. Februar 2017

Reisen: Tagesausflug nach Mainz

Selbst wenn ich nicht in anderen Ländern unterwegs bin, versuche ich immer, so viel von der Welt, d.h. von Deutschland, zu sehen wie möglich.
Am Wochenende war ich also für einen Tag in der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Als eingefleischter Bücherwurm wollte ich auf jeden Fall ins Gutenberg-Museum, ansonsten hatte ich keinen konkreten Plan für meinen Ausflug und bin einfach auf gut Glück durch die Stadt spaziert. Wer klassische Museen nicht todlangweilig findet, für den lohnt sich ein Besuch im Gutenberg-Museum definitiv. Das Museum und die Mainzer Innenstadt haben eine interessante Gemeinsamkeit: sie sind beide so verwinkelt, dass man hinter jeden Ecke etwas Neues entdeckt. Im Museum sind es uralte Bücher und Schriftstücke, in der Mainzer Altstadt sind es Geschäfte und Kirchen. Wer in Mainz shoppen gehen möchte (u.a. im Mainzelmännchen-Shop des ZDF ;) ), folgt nicht wie in vielen anderen deutschen Städten einer langen, geraden Straße, an der sich links und rechts und vielleicht noch in den Seitenstraßen die Geschäfte befinden, sondern einem verzwickten System aus mehreren Einkaufsstraßen und -zentren.

Mittelpunkt der Altstadt ist der Dom, aber auch in anderen Bereichen der Stadt lassen sich viele schmuckvolle Kirchen, Türme, Unigebäude und so weiter und so fort finden, die man besichtigen kann. Wer sich nicht so sehr für solche Bauwerke interessiert, dem würde ich (vor allem bei schönem Wetter) einen Spaziergang am Rhein entlang empfehlen.
Ansonsten kann man zur Zeit in Mainz natürlich viele Karnevalisten durch die Straßen laufen sehen.
Die Stadt Mainz selber hat wie viele andere große Städte sowohl nette Ecken (v.a. die mit den schönen Gebäuden in der Altstadt) als auch weniger hübsche Bereiche, in denen sich graue Betonklötze aneinander reihen.

Soviel zu meinem Tagesausflug nach Mainz. Wenn man länger in der Stadt ist, gibt es mit Sicherheit noch viele andere Dinge, die man unternehmen und sich anschauen kann, aber mir reichte der eine Tag in der größten Stadt von Rheinland-Pfalz erst einmal als Einblick.

Freitag, 3. Februar 2017

Bücher: Mängelexemplare

Als untypische Frau hasse ich es, shoppen zu gehen. Selbst das günstigste Schnäppchen kann mich nicht dazu bewegen, Klamotten zu kaufen, die ich nicht brauche. Ganz anders sieht das bei Büchern aus. Besonders gefährlich sind die Boxen mit aussortierten Büchern, die aussehen, als hätte das Verkaufspersonal sie mit einer Gabel bearbeitet, nur um sie günstiger verkaufen zu können. In solchen Kisten sind manchmal wahre Schätze für wenige Euros zu finden. Einzelne Bücher aus Reihen, die mir noch fehlen oder eines meiner absoluten Lieblingsbücher, das ich noch nicht selber besitze. Manchmal scheinen die Bücher allerdings nur aufgrund des Titels, Klappentextes, Covers halbwegs interessant zu sein, der kleine Preise verleitet mich zum Kauf und letzten Endes steht das Buch bzw. stehen die Bücher dann jahrelang ungelesen im Regal.

Mittlerweile bin ich für den Konsum von Büchern mir unbekannter Autoren auf offene Bücherregale und Büchereien umgestiegen. Da kann man nichts falsch machen, wenn das Buch nichts ist, bringe ich es halt zurück.

Heute bin ich allerdings durch Zufall in einem Geschäft an einer Kiste voller heruntergesetzter Mängelexemplare vorbeigelaufen. Besser gesagt, ich bin natürlich daneben stehen geblieben, denn vorbei laufen konnte ich nicht. Ich konnte auch nicht widerstehen, drei Bücher zu kaufen, denn zusätzlich zu dem kleinen Preis gab es noch eine 3 für 2 - Aktion. Die Bücher, die ich gekauft habe (Sabriel, Abhorsen und Kalter Mittwoch von Garth Nix, einem australischen Fantasyautor), habe ich alle bereits gelesen. Vor etwa 10 Jahren. Und ich weiß noch, dass meine damalige beste Freundin und ich sie vor 10 Jahren einfach nur großartig fanden. Es wird sich also bestimmt lohnen, sie jetzt noch einmal zu lesen. Ob sich mein Geschmack in den letzten 10 Jahren wohl geändert hat? Garantiert, aber Fantasy ist Fantasy. Ich werde von meiner Erkenntnis berichten.