Samstag, 24. Februar 2018

Reisen: Auslandssemester in Italien - Cesena und Bologna

Ich bin in Italien und seit einer Woche regnet es hier ununterbrochen, für die nächste Woche ist Schnee angesagt. Die letzten beiden Tage vor dem Dauerregen habe ich aber noch für Tagesausflüge genutzt. Ich war in Cesena und Bologna, beides Städte in der Emilia-Romagna.

Cesena (nicht zu verwechseln mit dem Touristenort Cesennatico, der direkt am Meer liegt) ist eine kleine Stadt, in der nicht besonders viel los ist. Entlang der Haupteinkaufsstraße gibt es ein paar alte Gebäude zu sehen, aber das war für mich eher uninteressant. Das eigentlich interessante dort sind die Hügel inner- und außerhalb der Stadt. Von ihnen hat man einen wunderbaren Blick auf die ganze Region Romagna.



Auf einem dieser Hügel mitten im Stadtzentrum liegt eine alte Burg, die man leider nur bei Führungen besichtigen kann. Auf dem Hügel um die Burg herum ist aber ein hübscher, ruhiger Park, in dem man wunderbar spazieren gehen kann.



Zu einem zweiten Hügel etwas außerhalb der Stadt hat mich dann eines meiner Hobbys geführt. Geocaching ist die perfekte Methode, um neue Orte und ihre unbekannten schönen Ecken kennenzulernen. Es hat mich schon oft zu einer Überraschung geführt, so auch dieses Mal. Auf dem zweiten Hügel befindet sich ein Kloster, bei dem in den 90ern mal eine Frau verschwunden ist, die bis heute nicht gefunden wurde. Als sei das nicht schon gruselig genug, war dort kaum eine Menschenseele zu sehen und die Sonne ging gerade in einem orange-roten Farbenspiel am Himmel unter. Nachdem ich den Cache gefunden hatte und es anfing dunkel zu werden, bin ich da dann auch schnell wieder verschwunden.





In Cesena war ich allein, aber nach Bologna bin ich mit zwei Freunden gefahren, keine Chance für Geocaching also.
Bologna ist die Hauptstadt der Emilia-Romagna und auch die größte und bevölkerungsreichste Stadt. Am bekanntesten ist sie für die Universität, an der auch ich dieses Semester eingeschrieben bin. Sie ist die älteste Universität Europas (Gründung 1088) und im Univiertel der Stadt auf viele alte Gebäude verteilt.
Alte Gebäude machen auch sonst das Stadtbild der Innenstadt aus. Vielerorts wölben sich Arkadenbögen über die breiten Bürgersteige und wo sie das nicht tun, durchkreuzt eine große Fußgängerzone das Zentrum. Anders als in den kleinen Städten in der Emilia-Romagna finden sich hier auch große internationale Ketten zwischen den klassischen italienischen Boutiquen.
Nicht nur Pisa hat einen schiefen Turm, Bologna kann gleich zwei davon aufweisen.

                                                              Torre Asinelli und Torre Garisenda

Sehenswert ist auch die Piazza Maggiore, an der die Basilika San Petronio aufragt. Direkt neben der Touristeninformation befindet sich außerdem eine weitere Kuriosität: ein Gewölbe, das funktioniert wie ein Dosentelefon. Wenn man in einer Ecke etwas spricht, kann man es in der gegenüberliegenden Ecke hören.



Bologna werde ich auf jeden Fall noch einmal besuchen und den nächsten Bericht gibt es, sobald das Wetter hier wieder angemessen für Italien ist.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Reisen: Auslandssemester in Italien - Die erste Woche



Buongiorno!
Seit einer Woche bin ich nun in Italien, das Semester hier hat bereits angefangen und ich habe mich schon ein wenig eingelebt. Deswegen hier meine ersten Eindrücke vom Land, den Leuten und der Sprache.

Das Land
In Italien bin ich vorher bereits zwei Mal gewesen, in der Toskana und in Rom. Allerdings waren das beides nur fünftägige Urlaubsreisen mit einem Reiseunternehmen, bei denen man sich um praktisch nichts kümmern musste. Rom und die Toskana sind außerdem typische Touristenreiseziele und die wahre Kultur eines Landes lernt man natürlich viel besser kennen, wenn man sich nicht gerade mit Scharen anderer fotoknippsender Touris am Pantheon oder dem Kolosseum vorbeidrängt. Jetzt hingegen bin ich in einer idyllischen, kleinen Stadt im Norden des Landes und für italienische Verhältnisse gibt es hier nicht viel zu sehen. Außerdem ist noch tiefster italienischer Winter, nicht unbedingt die Hauptreisezeit in diesem Land. Aus touristischer Perspektive habe ich also bis jetzt noch nicht besonders viel vom Land gesehen, aber die Stadt, in der ich studiere, ist auf jeden Fall authentisch (nord)italienisch.



Die Leute
Privat hatte ich bis jetzt noch nicht viel mit den Einheimischen hier zu tun, aber das ändert sich hoffentlich noch. Kontakt hatte ich bisher eher mit anderen internationalen Studenten aus Amerika, Kanada und Österreich.
Die ersten Tage musste ich hier viel Papierkram erledigen und bin von Behörde zu Behörde gelaufen. Die Angestellten dort waren jedenfalls sehr hilfsbereit, genau wie meine Vermieterin, eine typische italienische ,,Nonna". Und das führt mich auch schon zum nächsten Punkt...

Die Sprache
Mein Italienisch ist definitiv nicht so gut wie mein Englisch es war, bevor ich für 10 Monate nach Kanada gegangen bin. Nichtsdestotrotz komme ich bisher mit der Sprache einigermaßen zurecht. Sobald die Leute in den Behörden gemerkt haben, dass ich Ausländerin bin, haben sie langsamer gesprochen. In Italien gibt es ja fast so viele Dialekte wie es Leute gibt, aber der Dialekt hier scheint nicht so ausgeprägt zu sein wie anderswo im Land.
Und falls ein italienischer Muttersprachler versucht, mit mir auf Englisch zu reden, bleibe ich immer stur bei Italienisch ;)

Der nächste Bericht folgt, sobald ich ein bisschen mehr vom Land gesehen habe.