Montag, 27. März 2017
Schreiben: Eine Welt, die zu entdecken es sich lohnt
Von Chris (https://mitherzundtinte.blog/) wurde ich für die Drabble-Parade nominiert. Meine Aufgabe war es, einen Text mit genau 100 Wörtern zu schreiben, in dem die Wörter Herz, Tinte und Gurke vorkommen. Ob ihr's glaubt oder nicht: ich hatte direkt beim ersten Versuch exakt 100 Wörter und habe meinen Text dann genau so gelassen:
Während ich mir mein Sandwich mit Tomaten und Gurken belege, schweift mein Blick aus dem Fenster. Von hier oben kann ich bis in die Innenstadt sehen. Die vielen Hochhäuser, der Stadtpark, der Fluss; an all dem hängt mein Herz nicht. Was mache ich also noch hier?
Ich könnte dort draußen sein und die Welt entdecken. Doch im Moment sind mein einziger Kontakt zur Welt da draußen Papier, Feder und Tinte. Und der Mensch, der mir in seinen Briefen so ausführlich auf all meine Fragen antwortet. Ich seufze niedergeschlagen und wende mich vom Fenster ab. Da klingelt es an der Haustür.
Sonntag, 26. März 2017
Bücher: Leipziger Buchmesse
Gestern war ich zum zweiten Mal auf der Buchmesse in Leipzig. Jeder, der Bücher so liebt wie ich, sollte einmal auf einer großen Buchmesse gewesen sein. Neben den bekannten Verlagen gibt es auch sehr viele kleine, unbekannte Verlage, Autoren und Bücher zu entdecken. Für jeden Büchergeschmack ist etwas dabei.
Vergangenen Oktober war ich auch auf der Frankfurter Buchmesse. Diese ist zwar etwas größer als die in Leipzig, den Unterschied machen allerdings hauptsächlich noch mehr kleine und ausländische Verlage. Wichtigste Information, wenn man als Privatperson auf eine der beiden Messen gehen möchte: In Leipzig kann man an allen Tagen Bücher kaufen, in Frankfurt nur am Messesonntag. Ansonsten tut sich zwischen den beiden aber nicht viel.
Ich muss sagen, gestern war es zwar schön, aber am besten hat mir der Besuch vor zwei Jahren in Leipzig gefallen. Es gab dort (für mich) interessantere Bücher zu entdecken und ein abwechslungsreicheres Programm. Die Leipziger Buchmesse gestern war leider fast eine Kopie der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2016.
Ich konnte es natürlich trotzdem nicht lassen, ein Buch zu kaufen, deshalb folgt hier bald die Rezension zu ,,Die Krone der Sterne" von Kai Meyer.
Samstag, 18. März 2017
Ein Gefühl - Was ist das?
1 Alles erblüht. Alles scheint machbar. Alles ist gut, so
wie es ist. Meine innere Blume wendet sich ganz von allein der Sonne zu. Andere
Menschen können mich im Moment nicht beeinflussen. Was zählt, ist, dass alles
so gekommen ist, wie ich es mir gewünscht habe. Daran kann sich auch nichts
mehr ändern. Andere Gefühle haben keinen Zugang zu mir. Außer ...
2 Er hat es getan. Es schien unmöglich, doch er hat es
tatsächlich getan. Allein schon die Tatsache, dass er sich so weit aus seinem
gewohnten Umfeld hinausgewagt hat, ist erstaunlich, aber was letzten Endes
dabei herausgekommen ist, ist einfach unfassbar. Und das so plötzlich, obwohl
er doch eigentlich ...
3 Wenn sie in ihrer Nähe ist, ist das einzige, was sie will,
bei ihr zu bleiben. Und wenn sie nicht zusammen sind, ist ihr einziger Wunsch,
bei ihr zu sein. Wenn sich ihre Hände berühren, läuft ein Zittern durch ihren
Körper, das alles in ihr elektrisiert. Manchmal machen sich Zweifel in ihr
breit, doch nach der nächsten Begegnung sind sie wie weggeblasen. Deshalb
kann sie es jetzt schon nicht mehr erwarten ...
4 Endlich, in nur drei Tagen ist es so weit. Wie lange er
darauf gewartet hat, weiß er nicht mehr. Wichtig ist bloß, dass das Warten bald
ein Ende hat und er dann ein zufriedener Mann sein wird. Unruhig läuft er im
Zimmer auf und ab. Ein bisschen nervös ist er natürlich schon, aber es ist
eine gute Art von Nervosität. Wenn er daran zurück denkt, was in den letzten
zwei Jahren geschehen ist ...
5 Sie kann sich nicht bewegen. Langsam, ganz langsam
schleicht sich ein unangenehmes Prickeln ihren Rücken hoch, bis es den Kopf
erreicht und dort alle Logik ausschaltet. Es ergreift auch ihr Herz, umfasst es
mit einem eiskalten Griff und lässt es nicht mehr los. Nie mehr. Nur, wenn sie
an damals denkt, dann ...
6 Die Erinnerungen sind verblasst, manche bestehen nur
noch aus einem einzigen Standbild und doch sind sie wertvoller für mich als
alles Gold der Welt. Manchmal wünsche ich mir, alles wäre wieder wie früher. So
sorglos, so voller Glück! Doch was vergangen ist, ist vergangen und so halten
mich die vielen schönen Erinnerungen davon ab, mich in der einen zu verlieren,
die ...
7 Sie hat ihm das angetan. Sie hat ihn fallen gelassen, als
er sie am meisten gebraucht hat. Sie hat sich nicht dafür interessiert, wie
viele Schmerzen sie ihm zugefügt hat. Sie hat ihm mit ihren rücksichtslosen
Verhalten dazu gebracht, sie nun aus tiefster Seele zu verabscheuen. Die
einzige Lösung für sein Problem ist Rache. Nur so kann er seine angestaute Wut
abbauen. Wenn da nicht diese eine Sache wäre ...
8 Was ist das? Du runzelst verwundert die Stirn. So etwas
hast du noch nie gesehen, geschweige denn selbst erlebt. Es gibt keine
Erfahrung, auf die du dich stützen könntest, keine Freunde, die dir mit Rat und
Tat zur Seite stehen. Was sollst du nur tun?
Es darf gerätselt werden: Welche Gefühle werden beschrieben? Vorschläge bitte gerne in die Kommentare.
Sonntag, 12. März 2017
Rezension: Schwarzer Montag
,,Die Schlüssel zum Königreich" heißt die Buchreihe von Garth Nix, die ich vor 10 Jahren zum ersten Mal gelesen habe und jetzt zum zweiten Mal lese. Im ersten Band ,,Schwarzer Montag" geht es darum, dass ein Junge namens Arthur von einem Moment auf den anderen zum Besitzer eines geheimnisvollen Schlüssels erklärt wird, der ihm magische Fähigkeiten verleiht. Als rechtmäßiger Erbe eines uralten Vermächtnisses macht er sich nun auf den Weg in ein riesiges, magisches Haus, um Herrn Montag zu finden, ihm den zweiten Teil des Schlüssels abzunehmen und dadurch seine Heimat vor einer tödlichen Seuche zu schützen. Auf seinem Weg durch das Haus trifft Arthur sowohl Freunde als auch Feinde, reist durch Raum und Zeit und lernt nur langsam, was es bedeutet, der rechtmäßige Erbe aller sieben Schlüssel zu sein.
Was mich schon vor 10 Jahren an den Romanen von Garth Nix am meisten fasziniert hat, ist, mit wie viel Fantasie sie geschrieben sind. Es gibt die verrücktesten und witzigsten Kreaturen und Erfindungen in dem magischen Haus. Deren Benennung, z.B. Morgengrauen, Mittag und Abenddämmerung für die drei wichtigsten Diener der Wochentage, sind äußerst treffend und gleichzeitig lassen sie einen schmunzeln. Alleine die Idee, die Herrschaft über die Welt an die sieben Wochentage zu verteilen, fand ich damals schon großartig.
Die Geschichte ist fesselnd, obwohl man eigentlich von vornherein weiß, dass Arthur am Ende eines jeden Buches den jeweiligen Wochentag besiegen und ihm die Schlüssel abnehmen wird.
Der Held, Arthur, ist ein Junge, der durchschnittlicher nicht sein könnte, aber gerade das ermöglicht es jedem Leser, seine Abenteuer in Gedanken mitzuerleben.
Der Schreibstil des Autors ist sehr neutral, was einen angenehmen Gegensatz zu der verrückten magischen Welt bietet.
Einziges Makel der Geschichte ist manchmal ihre fehlende Tiefe. An einigen Stellen möchte man als Leser einfach ein bisschen mehr über die Hintergründe erfahren.
Es ist eine schöne Erfahrung, die Bücher nach 10 Jahren noch einmal zu lesen. Es ist fast, als würde ich sie zum ersten Mal lesen, da ich den Großteil der Handlung vergessen hatte. Und doch kommen zwischendurch Erinnerungen hoch, die ich mit meiner Kindheit verbinde.
Was mich schon vor 10 Jahren an den Romanen von Garth Nix am meisten fasziniert hat, ist, mit wie viel Fantasie sie geschrieben sind. Es gibt die verrücktesten und witzigsten Kreaturen und Erfindungen in dem magischen Haus. Deren Benennung, z.B. Morgengrauen, Mittag und Abenddämmerung für die drei wichtigsten Diener der Wochentage, sind äußerst treffend und gleichzeitig lassen sie einen schmunzeln. Alleine die Idee, die Herrschaft über die Welt an die sieben Wochentage zu verteilen, fand ich damals schon großartig.
Die Geschichte ist fesselnd, obwohl man eigentlich von vornherein weiß, dass Arthur am Ende eines jeden Buches den jeweiligen Wochentag besiegen und ihm die Schlüssel abnehmen wird.
Der Held, Arthur, ist ein Junge, der durchschnittlicher nicht sein könnte, aber gerade das ermöglicht es jedem Leser, seine Abenteuer in Gedanken mitzuerleben.
Der Schreibstil des Autors ist sehr neutral, was einen angenehmen Gegensatz zu der verrückten magischen Welt bietet.
Einziges Makel der Geschichte ist manchmal ihre fehlende Tiefe. An einigen Stellen möchte man als Leser einfach ein bisschen mehr über die Hintergründe erfahren.
Es ist eine schöne Erfahrung, die Bücher nach 10 Jahren noch einmal zu lesen. Es ist fast, als würde ich sie zum ersten Mal lesen, da ich den Großteil der Handlung vergessen hatte. Und doch kommen zwischendurch Erinnerungen hoch, die ich mit meiner Kindheit verbinde.
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