Sonntag, 4. Juni 2017

Reisen: Traumland Kanada (Teil 4)



Der letzte Teil meines Kanada - Rückblickes...


Traumland Kanada - Teil 4 (vom 03.06.2016)

10 Monate sind um und ich bin wieder zurück in Deutschland. Was ich alles noch in meinen letzten Monaten in meinem Traumland erlebt habe, erzähle ich euch hier.

Gewohnte Umgebung
Den März 2016 habe ich noch bei meiner Gastfamilie in Quesnel verbracht und konnte, während ich meine (Ab-)Reise plante, einen warmen Frühling mit Geocaching, Kanufahren und einem netten Osterfest genießen. Anfang April verabschiedete ich mich dann von all meinen Bekannten dort und machte mich zum zweiten Mal alleine auf den Weg durch Kanada und in die USA. Meine erste Station war das Hostel in Victoria, in dem ich schon mal gearbeitet hatte. Diesmal blieb ich drei Wochen dort und im Anschluss flog ich von Vancouver nach Los Angeles.

South California, USA
Südlich von LA wohnen entfernte Verwandte von mir und so nutzte ich natürlich die Gelegenheit, wenn ich schon einmal auf dem amerikanischen Kontinent war, sie dort zu besuchen.
Viele Europäer erwarten vermutlich keine großen Unterschiede in der Kultur Kanadas und der USA. Es stimmt, in einigen Dingen sind sie sich sehr ähnlich, z.B. darin, dass sie überall mit dem Auto hinfahren. Allerdings sind mir auch einige Unterschiede aufgefallen. Meiner Meinung nach ist die Mentalität der größte. Kanadier sind bekannt für ihre Offenheit, ihre Toleranz und ihre Art, alles ,,locker anzugehen." Amerikaner hingegen sind etwas verschlossener, konservativer und legen deutlich (!) mehr Wert auf materielle Dinge wie ein hohes Einkommen, ein schickes Auto und Konsum. Kanadier würden auch nie und nimmer einen Trump als Präsidenten haben wollen.
In Bezug auf Umwelt(schutz) gibt es leider nicht viel Positives zu berichten. Wenn die Kalifornier so viel Auto fahren, dass sie (beidseitig!) sechsspurige Freeways brauchen, auf denen dann noch Stau ist, sagt das schon viel über ihre Prioritäten aus. Ich habe in LA allerdings auch sehr viele Elektro- und Hybridautos gesehen und an jeder Ecke gab es Steckdosen für E-Autos. So eine weite Verbreitung würde ich mir auch in Deutschland wünschen. Damit nicht jeder Einwohner LAs mit einem eigenen Auto die Straßen verstopft, gibt es eine extra Spur für Carsharing-Fahrzeuge, auf der nur Autos mit mindestens zwei oder drei Insassen fahren dürfen.
Zwei Wochen habe ich in Südkalifornien verbracht und bin während dieser Zeit im Pazifik geschwommen, war in Hollywood und habe die Universal Studios besucht.




Idyllisches Tofino
Für weitere zweieinhalb Wochen bin ich dann wieder nach Kanada geflogen. Über meinen 19. Geburtstag war ich in dem kleinen Ort Tofino an der Westküste Vancouver Islands. Diese Woche dort gehört definitiv zu den Highlights meines Kanadaaufenthaltes. An meinem Geburtstag hatte ich meine erste Surfstunde und einen Tag später habe ich eine Tour zu den Hot Springs gemacht. Wir sind auf dieser Tour mit einem Boot zu den sogenannten Hot Springs, natürlichen heißen Quellen (in denen man auch baden kann) gefahren. Während der Bootsfahrt haben wir Grauwale, Orcas, Seelöwen und Weißkopfseeadler gesichtet. Zu den Hot Springs sind wir noch eine Weile durch Vancouver Islands zauberhaften Regenwald gewandert und den Weg zurück nach Tofino bin ich mit einem Wasserflugzeug geflogen. Der Wasserflugzeugflug war ein lang gehegter Traum von mir und obwohl er teuer war, hat sich jeder Cent gelohnt. Ich konnte nicht nur die wunderschöne, beinahe unberührte Natur von oben sehen, sondern auch eine Grauwal-Familie mit Baby.
Auf dem Weg von Tofino zu meiner letzten Etappe nach Vancouver hatte ich dann auch endlich das Glück Schwarzbären am Straßenrand zu sehen.




Miss you, Canada!
Mein Aufenthalt endete dort, wo er angefangen hatte: in Vancouver. Anderthalb Wochen hatte ich noch Zeit, um all das zu unternehmen, was noch auf meiner To-Do-Liste stand. Dazu gehörten der Besuch der Science World, der Capilano Suspension Bridge und eine Fahrradtour durch den riesigen Stanley Park. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von der Stadt, die einmal die grünste der Welt werden will und von dem Land, das für mich zu einem zweiten zu Hause geworden war.
Als ich in Deutschland landete, war ich erstmal froh, wieder in der Heimat zu sein, aber komisch fühlte es sich doch an, nachdem ich so lange weg gewesen war. Seit einer Woche bin ich nun wieder zu Hause und habe mich schnell wieder in meiner Heimatstadt eingelebt. Ich vermisse Kanada (und vor allem das Reisen) zwar, aber ich freue mich auch auf mein Studentenleben, das diesen Herbst beginnt.

Fazit: Wer sich so etwas zutraut und offen gegenüber anderer Kulturen ist, dem empfehle ich es auf jeden Fall, ein Auslandsjahr zu machen. Und es sollte schon ein Jahr sein, denn zehn oder zwölf Monate sind nochmal etwas ganz anderes als nur sechs oder vier. Ich bin im Nachhinein auch froh, es nach und nicht während der Schulzeit gemacht zu haben. So habe ich nämlich eine Auszeit zwischen Schule und Studium gehabt, hatte viel mehr Zeit zum Reisen innerhalb des Landes, bin selbstständiger geworden und kann mich jetzt auf eine aufregende Unizeit freuen statt wieder zurück in die Schule zu müssen.
Mein großer Traum von Kanada hat sich also erfüllt!

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