Freitag, 24. Februar 2017

Leben: Fantasie

"Of course it is happening inside your head, Harry,
but why on earth should that mean that it is not real?"
-
Albus Dumbledore


Schon als Kind hatte ich ein stark ausgeprägtes Vorstellungsvermögen. Zusammen mit meiner besten Freundin habe ich mir ganze Welten und Charaktere ausgedacht, deren Lebensgeschichte wir dann nachgespielt haben. Ich konnte die Geschichten vor meinem geistigen Auge so klar sehen, als würde ich mich mitten in ihnen befinden. Dabei war es doch eigentlich anders herum, die Geschichten befanden sich in mir, in meinem Kopf.
Die meisten Kinder verlieren diese wunderbare Fähigkeit, wenn sie älter werden, genau so wie sie das Staunen und das Fragen verlernen. Ich bin froh, zu den Menschen zu gehören, die diese Vorstellungskraft immer noch besitzen. Mit Sicherheit nicht mehr in dem Ausmaß wie früher, aber sie ist immer noch da.
Heute wie früher kann ich Stunden in meinen Abendträumen verbringen, jenen Gedanken, denen ich abends im Bett vor dem Einschlafen oft nachhänge. Heute wie früher entstehen konkrete Bilder vor meinem geistigen Auge, wenn ich Bücher lese. Heute wie früher denke ich mir Geschichten aus, nur meine Form der Verarbeitung hat sich geändert. Früher war es das Spiel, heute ist es das Schreiben.
Nicht zuletzt war und ist das Leben in meiner Fantasiewelt für mich auch eine bewusste Flucht aus dem oft langweiligen, manchmal nicht ganz einfachen Alltag.
Solange ich aber die Möglichkeit habe mit eigenen Augen die Vielfalt unserer gemeinsamen Realität zu entdecken, scheint es mir nicht nötig, mich in die Fantasie zu flüchten.
Doch sie ist immer da, wenn ich sie brauche.

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