Donnerstag, 3. Mai 2018

Reisen: Italien - Mailand und Turin

Der erste Mai ist auch in Italien ein Feiertag und so hatte ich ein langes Wochenende, das ich natürlich zum Reisen genutzt habe. Diesmal ging es nach Mailand und Turin.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Mailand hat mir nicht gefallen. Wenn man nicht gerade zum Shoppen dort hinfährt, gibt es dort nicht viel Schönes zu sehen. Die Stadt ist hässlich und wirkt überhaupt nicht italienisch.
Einige Ausnahmen sind:

der Dom,

das Teatro alla Scala (vor allem von innen sehr schön)

und das Castello Sforzesco.
Außerdem war ich noch in einem Wissenschafts- und Technikmuseum. Dort habe ich ganze sechs Stunden verbracht, was einerseits daran lag, dass das Museum so riesig ist, und andererseits daran, dass es mir dort so gut gefallen hat. Genau mein Ding eben.

Museo nazionale della scienza e della tecnologia Leonardo da Vinci


In Mailand war ich auch zum ersten Mal in einem italienischen Kino. Das Kino an sich hat mich mit dem Geruch nach salzigem Popcorn, der kleinen Leinwand und den Stühlen alle auf einer Ebene eher an ein kanadisches als ein deutsches Kino erinnert. Den Film habe ich natürlich auf Italienisch geschaut und bin froh sagen zu können, dass ich fast alles verstanden habe. Zumindest von der Handlung, nicht von den einzelnen Wörtern.

Neben seiner Hässlichkeit waren mir auch die Einwohner Mailands unsympathisch. Oder zumindest die Typen, die mich ständig angequatscht haben. Die Macho-Männer sind (bzw. waren früher?) ein Klischee Italiens. In den bisherigen zweieinhalb Monaten in der Emilia-Romagna hat mich aber nicht ein einziges Mal irgendwer angesprochen und so kann ich das Klischee eigentlich nicht bestätigen. In Mailand haben mich dann allein am ersten Tag vier Typen angequatscht oder mir etwas hinterhergerufen. Andere Menschen mögen das vielleicht, aber ich finde sowas einfach nur nervtötend. Die ersten Männer konnte ich noch mit meinem finsteren Blick und Schweigen abschrecken.
Als ich dann aber in einem Park auf einer Bank saß, kam ein Italiener in meinem Alter auf mich zu und wollte mit mir über den Apfel reden, den ich gerade aß. Es folgte ein halbstündiger Monolog über gesunde Ernährung und die richtige Lebenseinstellung. Wenigstens hat er Italienisch mit mir gesprochen. So habe ich zumindest was dabei gelernt.

Etwas Sympathie zurückgebracht hat die Tatsache, dass es in Mailand gleich in mehreren Eisdielen Zimteis gab! Das suche ich schon überall seit es das in meiner Heimatstadt nicht mehr gibt. Es nach 10 Jahren wieder zu essen hat viele Kindheitserinnerungen hervorgerufen.


Von Mailand aus bin ich mit dem Zug für einen Tag nach Turin gefahren. Diese Stadt wiederum hat mir sehr gut gefallen. Turin hat eine riesige Altstadt, in der auch sein Wahrzeichen liegt:

die Mole Antonelliana.


Außerdem bin ich in Turin noch am Ufer des längsten Flusses Italiens, dem Po, entlang spaziert und war in dem sehr empfehlenswerten weil kostenlosen Museum der öffentlich-rechtlichen italienischen Rundfunkanstalt RAI.

Po


Museum der RAI

Auf Mailand und Turin folgt vermutlich erst einmal eine kurze Reisepause. Aber nur für ein oder zwei Wochen :)

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